Mittwoch, 17. Juni 2015

Development

Viele Fragen haben mich erreicht. Viele Antworten möchte ich geben :) Obwohl man hier in einem gesonderten Reiter einige Details schon erfahren kann, so möchte ich doch dieses Mal noch ausführlicher etwas zu meiner Vita Preis geben.
Mir ist es wichtig, immer wieder neue Gesichter abzulichten - auch wenn ich mich über Stammmodelle freue - und eigentlich bei jeder Kennenlernphase kommt die Frage, ob ich das "mit dem Fotografieren und Schminken" gelernt habe. Also Workshops besucht, eine Ausbildung absolviert oder eben mit einem anderen Fotografen gemeinsam bis zum heutigen Tag alles ausgearbeitet.
Nein, ich habe bisher noch keinen einzigen Workshop besucht (auch wenn es immer auf meiner To-Do-Liste stand), keine Ausbildung angefangen und abgeschlossen und bis auf ein paar Studio-Sessions mit Kerstin Bosch-Hoffmann auch nicht mir alles von einem anderen Fotografen zeigen lassen. Bis heute erfolgt alles nach dem Prinzip Learning-by-doing. Einfach ausprobieren!
Aber da ich auch hin und wieder vor der Kamera anderer Fotografen stehe, sehe ich natürlich, welche Ausrüstung ungf. im Einsatz ist, wie sie Available Light nutzen usw. Trotzdem bin ich bemüht, meinen eigenen Stil zu finden. Gerade das ist auch das Wichtigste! Wer ohne Hilfe diesen Weg geht, braucht natürlich länger.

Wenn ich mir die Arbeiten ansehe, die ich vor 6-5 Jahren geschossen habe, so mag ich manche natürlich mittlerweile weniger als heutige Fotos. Aber man sieht die Entwicklung: in der Wahl des Bildausschnittes, der Visagistik und natürlich der Bearbeitung. Letzteres ist wohl das charakteristischste von allen. Technische Perfektion war nie eine Maxime für mich. Klar, ist es toll, ein technisch einwandfreies Foto hinzubekommen (habe ich das je? :D  ), aber viel wichtiger ist es für mich, eine Botschaft oder ein Gefühl zu transportieren. Dies erklärt, warum vieles einfach aus dem Bauch heraus fotografiert wird. Ich zerdenke nicht erst alles, sondern halte einfach drauf. Oberste Priorität ist der Spaß dabei. Ich habe nicht vor, mich mit anderen Fotografen zu messen. Klar, hört man auch gerne mal von erfahrenen anderen Fotografen ein Lob oder eine nette Anmerkung, aber im Prinzip bin ich nicht darauf aus. Wenn meinem Model die Ergebnisse gefallen und ich ungf. die Idee aus dem Kopf realisiert habe, bin ich zufrieden.
Natürlich gab es Schaffenspausen, Ideenlosigkeit und hin und wieder auch Enttäuschungen. Aber wer nicht am Ball bleibt, der wird es auch nicht weit schaffen. Daher gehört zu diesem Hobby auch ein wenig Geduld und Ausdauer. Ebenso ist eine Vorbereitung immens wichtig: Was will ich umsetzen und was benötige ich dafür?
Meine ersten Bilder waren wirklich unkreativ. Einfach in einem Alltagslook vor einen Baum setzen und in die Kamera grinsen. Natürlich mit typischen Fehlern: nicht auf Träger achten, Kleidungsschildchen usw. Aber gerade diese kleinen Details sind enorm wichtig. Wie fällt das Licht? Kann man nicht auch den tollen Wind mit einbeziehen? All dies kann eine unkreativen Idee zu einem zauberhaften Moment verwandeln, wenn es auch zum Model und dessen Ausdruck passt. Es muss nicht immer das Designerkleid in einer atemberaubenden Location sein.


Des Weiteren habe ich gelernt, dass man sich Ziele setzen sollte. Zum einen erweitert es das Portfolio, zum anderen ist man begeisterter und zufriedener nach jeder kleinen Etappe. Welches Ziel? Ein individuelles! Meins liegt z.B. darin, diverse Bildideen jedes Jahr umzusetzen. Letztes Jahr wollte ich unbedingt den Frühling festhalten und habe die Modelle mit unterschiedlichen Blüten abgelichtet. Dabei habe ich natürlich nicht das Rad neu erfunden, da weltweit einige Fotografen dies ebenfalls tun. Aber es war meine Version. :) Auch die Reihe mit den Gleisen und Waggons lag mir sehr am Herzen. 2014 habe ich meine Vorher-/Nachher-Reihe ausgiebiger und aufwänder denn je geshootet. Einen weiteren Schwerpunkt habe/werde ich auf Commercial legen. Wichtig ist, dass die Ziele erreichbar sind. Zu hoch gesteckte können eher kontraproduktiv sein. Am besten stimmt man dies auf die vorhandene Zeit, den finanziellen Rahmen und sein Equipment + Modelle ab.
Die wenigsten sind in allen Sektionen klasse. Daher kann man sich auch zuerst auf eine beschränken. Bist du eher der Blümchenfotograf oder willst du Menschen in Szene setzen? Liebst du eher modische Aufnahmen wie in Magazinen oder sind dir Männer gar nix? Ich habe damals zuerst mit Landschaften begonnen. Recht schnell habe ich aber festgestellt, dass mich das nicht ausfüllt. Auch Stillleben an sich wurden mir bald zu langweilig. Viele Fotografen sind darin genial. Aber mir fehlen dafür einfach die Ideen. Mit jedem menschlichen Model kam dann auch das Gefühl für Posing, Ausdruck und später Visagistik.

Wer mit Menschen arbeiten und Projekte realisieren möchte, kommt heutzutage nicht mehr um einen Internetauftritt drum herum. Zwar standen bei mir am Anfang nur Bekannte, Familie und Freunde vor der Linse, aber natürlich waren das nicht die Fotos, die alles von mir zeigten. Ich schrieb mir die Finger wund bzgl. Ausschreibungen, meldete mich bei diversen Foren und Karteien an, um Modelle zu finden, die gerne mit mir zusammen arbeiten wollten. Mittlerweile -würde ich behaupten- hat es sich gelohnt. Endlich hat man die Plattform, damit über die Fotos diskutiert und sich für Ausschreibungen rege gemeldet wird. All dies wird einem nicht geschenkt. Daher baue dir erst ein kleines Portfolio auf, dass du präsentieren kannst, wenn du mit dem Hobby Fotografie auch andere bewegen möchtest, zu dir zu kommen.

Mein Werdegang erfolgte also nicht quasi über Nacht. Auch ist mir nichts in den Schoß gefallen. Aber ich möchte keine Erfahrung missen :) Ich hoffe, mit den Ausführungen einige Fragen geklärt zu haben. Gerne kann man mir auch noch weitere stellen.

.... und jetzt hoffe ich, dass ihr mit diesem neuen Blog genauso zufrieden seid wie mit dem alten!

Eure Tina!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen