Anfang Juni war es wieder einmal so weit: Insgesamt 7 Modelle besuchten mich an einem großen und für dieses Jahr letzten Studiotag. In Köln hatten wir uns ein halbes Jahr zuvor entsprechende Mieträumlichkeiten ausgesucht und nun sollten die vorhandenen Sets vielfältig zur Geltung kommen. Mit jedem Model sollten mindestens zwei Bildideen realisiert werden. Wie immer gab es an solchen Tagen viel Gewusel, Abweichungen vom Zeitplan, aber auch viele lustige und schöne Momente.
Wenn man schon im Hinterkopf hat, dass fotografisch für dieses Jahr die Tage für mich gezählt sind, ist man natürlich mit noch ein bisschen mehr Energie und Ehrgeiz dabei. So startete ich um 8Uhr in den Tag und war um 19Uhr wieder zu Hause. Alte, aber auch neue Gesichter waren dabei. Da ich nicht nur Vintage fotografiere, wollte ich auch unbedingt wieder etwas im Bereich Modern Fashion umsetzen. Doch beginnen wir Set für Set!
Die Betonwand
Hier mimte Lily Porcelaine eine Diva und Teresa von Theé genoß im Scheinwerferlicht eine Zigarre sowie ihren Eistee - äh - Whiskey :)
Das i-Tüpfelchen wäre gewesen, wenn der alte Scheinwerfer auch
geleuchtet hätte, doch leider war er nicht funktionstüchtig. Trotzdem
mag ich diese Ergebnisse sehr! Von dort aus grenzte bereits das nächste Set an.
Die Bücherwand
Eine schwarz gestrichene Wand verziert von alten Weinkisten, die mit Büchern und Schreibmaschinen bestückt waren, sollte ebenfalls in Szene gesetzt werden. Teresa verkörperte dort eine 20er- Lady und Fräulein Medea vertiefte sich ganz in ihr Manuskript. Durch eine große Glasfront konnten wir wunderbar natürliches Licht mit einer Softbox kombinieren.
Bei Fräulein Eleonore nutzten wir diese Gegeben- heit ebenfalls aus und zauberten eine nostalgische Atmosphäre, die durch die Sepia-Bearbeitung verstärkt werden konnte. Prinzipiell gibt es kein Jahrzehnt, das ich besonders favorisiere. Aber speziell die 20er finde ich bei Frauen sehr interessant. Vielleicht etwas für nach der (Zwangs-)Shootingpause.
Jedoch wieder zurück zur Bücherwand: Etwas eingerückt davor stand ein Tisch für eine Visagistin. Da die hier gezeigten Modelle sich aber alle selbst hergerichtet hatten, funktionierten wir ihn ebenfalls als Requisite um.
U.a. vollendete Lily Porcelaine ihr Styling fürs Foto hier. Vorab hatten wir einige "Moods" studiert und haben aber letztendlich dann doch unser "eigenes Ding" umgesetzt. Ihr lieber Mann half uns dabei enorm, denn mit einem Reflektor setzte er noch einige Lichtakzente auf ihren Rücken.
Bei Schwarz auf Schwarz bin ich bei meinen Bildern nämlich immer tierisch kritisch. Man weiß nie, welche Einstellungen die Endbetrachter des Bildes an ihren Geräten vorgenommen haben und so besteht immer die Gefahr, dass alles einfach nur zu einer großen Masse Schwarz verschwimmt. Es muss nur ein wenig zu dunkel oder zu kontrastreich sein und schwupps wird das Bild falsch dargestellt. Deshalb bin ich sehr gespannt, ob - trotz des Schwarz auf Schwarz - bei dieser Collage, sie gut angenommen wird. :)
Die Leitern
Tja, anderes Set, gleiches Thema. Wenig Licht, schwarzer Hintergrund und viiiiiiel Schatten. Entsprechend war ich sehr lange mit der Bearbeitung beschäftigt und habe immer mal wieder mich dafür verflucht, nicht doch eine zweite Softbox eingepackt zu haben. Denn auch hier wollte ich die Scheinwerfer, die letztendlich ja nicht funktionierten, mit verwenden.
Während Miss Julie Baines im typischen PinUp-Stil zu Pinsel und Farbe griff, präsentierte Fräulein Eleonore stilvoll ihren Hosenzweiteiler. Oliva hingegen tauchte in die High-Fashion-Welt ein und Lily Porcelaine zeigte glamourös ihre Dessous.
Ein Set, ein Hintergrund, 2 Lichtsettings. Natürlich beeinflusste meine Bearbeitung aber auch die Grundfarbigkeit gegeben durch Hautfarbe, Kleidung und der Haarfarbe. Bei manchen Collagen fügte ich außerdem noch Texturen mit ein, um dem Hintergrund eine gewisse Struktur zu verleihen. Ich bin einfach kein Freund von "einfach nur Schwarz"
Die Spinte und der Turnbock
Ein Bett aus Paletten stand auch noch zur Verfügung. Aber da ich mir dazu nichts vorstellen konnte, das zu meinem Stil irgendwie passt, boten sich die Spinte mit dem Turnbock hervorragend an, vintage wie auch modern Sedcarderweiterungen zu produzieren. Miss Julie Baines wurde zur Boxerin, während Olivia ihre Calvin-Klein-Wäsche trug.
Damit ging ein ereignisreicher Tag auch im Flug zu Ende. Wie schon mehrfach erwähnt, war dies der vorerst letzte große Shootingtag vor meiner Pause. Pause? Warum Pause? Ab voraussichtlich Oktober bis März/April 2019 werde ich die Kamera nur noch privat zum Einsatz kommen lassen, da wir uns familiär verändern. Unsere Kleine bekommt ein Geschwisterchen und dafür muss noch Nestbau betrieben werden. Wir ziehen um! Da ich noch nicht absehen kann, wie sehr uns das beansprucht und wann wir wieder im "Alltag" angekommen sind, stecke ich lieber mal den Rahmen der Pause etwas großzügiger ab, als zu wenig Zeit zu kalkulieren.
Bleibt trotzdem dem Blog weiterhin treu, denn ein paar tolle Shootings kommen noch :)
Lg,
eure Tina!